|
|
|
|
|
Kampf gegen das geplante PTT-Fernbetriebszentrum an der Hellmi |
|
|
Alles hätte anders kommen sollen. Wo heute der langgestreckte genossenschaftliche Bau der H 2000 steht und wo gleich nebenan die Häuserzeile 'Hellmi alt' steht, hätte ein hoher bis zu zehngeschossiger Bau erstellt sollen, eine Betriebszentrale der PTT, ein Fernbetriebszentrum, dessen Pläne das Büro von Theo Hotz in den Jahren 1967 bis 1969 erstellt hatte. Fernbetriebszentrum III / Zürich-Feldstrasse hätte der Gebäudekomplex heissen sollen. Die Baupläne von damals erwähnen Kabelkeller, Muffenräume, eine grosse Garage, ein internationales Fernmeldeamt, den Auskunftsdienst mit 500 Personen "vorwiegend weiblichen Geschlechts im 24-Stunden-Ablösungsbetrieb", eine Kantine des Verbands Schweiz. Volksdienst sowie im neunten und zehnten Obergeschoss Installations- und Maschinenräume. |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Modell des Architekten Theo Hotz mit dem geplanten PTT-Fernbetriebszentrum, im Vordergrund Bäckeranlage (links) und Hohl-Schulhaus (rechts). Alle Häuser zwischen dem Schulhaus und der Feldstrasse wären abgerissen worden. |
|
|
Die Zeit der Häuserbesetzung und der Hellmi-Neubau
Dass alles anders kam, ist dem hartnäckigen und kreativen Widerstand der Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers zu danken. Die PTT hat ihre Betriebszentrale weiter ausserhalb des Wohngebiets in der Herdern errichtet, wo der Bau Autobahn und Industriegelände eine spannende Note verleiht. Zahlreiche Anwohnerversammlungen, Petitionen, Motionen, Interpellationen, Protest- und Leserbriefe, eine Häuserbesetzung und der Zusammenschluss von Anwohnerinnen und Anwohnern zu einer Planungsgemeinschaft prägen den Weg von der Zeit der industriellen Planung zum gemeinschaftlichen Wohnen. Wo angesichts der Baupläne der PTT über 270 Personen und 23 meist kleinere gewerbliche Betriebe in elf Häusern ihre Wohnungen und Geschäftsräume hätten aufgeben müssen, ist Wohnraum erhalten und neu geschaffen worden. Das traditionelle Arbeiterquartier konnte als Wohngebiet erhalten werden. Und manche jener Quartierbewohnerinnen und -bewohner, die hier in den späten Siebzigern für eine Wohnnutzung gekämpft haben, haben die H 2000 mitgeplant und leben heute in einer ihrer Wohnungen. Wer dem Gehweg des Hofs zwischen Hellmi neu und Hellmi alt entlanggeht, ahnt nur schwer, wie dramatisch jene Zeit war, wie intensiv sich das städtische Parlament mit diesem Areal befasst hatte. Damals Thema in der lokalen und nationalen Presse sowie im Radio und Fernsehen, ist H 2000 heute von Zeit zu Zeit Thema von Bauzeitschriften und Architekten-Workshops. |
|
|